2020 – Jahr der Fortbildungen

Schon vor all den Veranstaltungsausfällen und Online-Angeboten, startete bei mir das Jahr der vielen Online-Fortbildungen. Ich wollte die Lücken zwischen meinen Aufträgen nutzen und mich noch mal vertieft mit meiner eigenen rassistischen Prägung und den sicherlich und schmerzlicherweise existenten rassistischen Gedanken, Worten und Taten meinerseits beschäftigen, lernen, verstehen, wachsen…

Mein Auftakt war das Buch von Alice Hasters „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen. Aber wissen sollten.“ Weiter arbeitete ich mit Tupoka Ogette’s Buch „exit RACISM – rassismus kritisch denken lernen„. Aber lesen reicht mir irgendwie nicht. Also habe ich mich zu Noah Sow’s Kurs „Rassismuskritisch veranstalten“ angemeldet. Und ich darf mich zu den glücklichen zählen, die an der Qualifizierungsreihe von glokal e.V. zu „Antirassismus und Dekolonisierung in Organisationen“ teilnehmen dürfen. Hier werden so viele spannende und wichtige Fragen und Themen bearbeitet und ich bin froh in dieser heterogenen Gruppe lernen zu dürfen:

Was ist Macht-, Herrschafts-, und Rassismuskritik? Wie hängt sie intersektional zusammen mit Strukturen wie Klassismus und Sexismus und wie hängt sie zusammen mit entwicklungspolitischer Bildungsarbeit. Wie sehen rassismus- und machtkritische Bildungsveranstaltungen aus? Wie können konkret Inhalte, Einladungen, Methoden etc. geplant werden? Wie sieht rassismus- und machtkritische Öffentlichkeitsarbeit aus? Wie können Flyer, Webseiten, Bilder und Sprache darauf ausgerichtet werden? Wie sieht eine rassismus- und machtkritische Veranstaltungsplanung aus? Wie können Veranstaltungsformate, Referent*innensuche, Raumplanung, Einladungen, Mehrsprachigkeit etc. und machtkritische Evaluation dieser Veranstaltungen aussehen? Wie können in einer Organisation Strukturen kritisch analysiert werden? Was gibt es an Analysemethoden- und Werkzeugen? Wie kann weitere Veränderung von Strukturen geplant werden, wie können Menschen, auch aus eigener Organisation, gefördert werden?

Mein zweiter Fortbildungsschwerpunkt sind – wie könnte es anders sein – Online-Formate. Hier habe ich schon ein wenig den Überblick verloren, woran ich teilgenommen habe und bin ganz sicher, dass ich learning-by-doing von Kolleg*innen und per trail-and-error noch viel mehr gelernt habe.

  • Enge Zusammenarbeit trotz Social Distancing
  • Kollegiales Coaching: Sich gegenseitig stärken
  • Neue Kooperationen: systemischen Wandel anregen
  • Interaktive Workshops online zwischen 90 Min und 3 Tagen
  • Kein Plan? Strategisch mit Unsicherheit umgehen
  • Aufbauseminar: Interaktive Workshops noch vielfältiger gestalten
  • Umgang mit Konflikten
  • Visualisierung – Einführung und Ermutigung ins Sketchnoting
  • Teamtage online
  • Persönliche Haltung & Präsenz als Online-Moderation

Ab 2021 biete ich selber Seminare und Train-the-Trainers zu Online-Methoden und -Formaten an.

Insgesamt ganz schön anstrengend. Aber ich freue mich auf die noch anstehenden Monate und Lernschritte. Ein paar Bücher liegen auch noch auf meinem Schreibtisch. Die werde ich im Oktober mit in den Urlaub nehmen.