„… Früher war alles einfacher. Da gab’s Ärzte. Und die Arztfrauen haben Zuhause gekocht. Heute ist alles kompliziert. Mit Sternchen.“
Ein Kommentar von Judith Heitkamp zum Thema gendersensible Sprache.
Warum ihr Gendersternchen benutzen solltet
"Benutzt Gendersternchen, Gendergaps, Binnen-Is – egal! Aber macht es!", sagt Judith Heitkamp. Ein Kommentar.
Gepostet von Capriccio am Freitag, 8. Juni 2018
Der Deutsche Rat für Rechtschreibung hat leider nicht befunden, dass der Schreibgebrauch in Deutschland sich genügend geändert hat, um das Gendersternchen als allgemeine Vorgabe zu rechtfertigen. „Aufgrund der Beobachtung der geschriebenen Sprache ergibt sich derzeit keine eindeutige Tendenz, wie durch Orthografie die Schreibung geschlechtergerecht gestaltet werden kann.“
Genau deswegen ist es so wichtig, dass wir das Gendersternchen benutzen. Beim Referat in der Uni, bei Tante Erna beim Kaffeeklatsch. Die Nachfragen nach eurer komischen Lücke im Wort werden weniger werden, je verbreiteter es ist, alle mitzudenken und zu -sprechen. Wenn dieser Sprachgebrauch verschriftlicht wird muss der Rat vielleicht schon im nächsten Jahr sehen, dass der Usos sich verändert und das Gendersternchen seinen Platz in der Orthografie verdient hat.
Mehr dazu auch bei Pinkstinks unter dem Titel Wir sind alle Gendersternchen.
Ich persönlich bemühe mich in meinen Seminaren grundsätzlich um gendersensible Sprache und darum, Frauen, Männer und alle anderen in meiner Sprache zu berücksichtigen und anzusprechen. Dazu nutze ich immer wieder verschiedene Wege. Manche Teilnehmer*innen wundern sich, manche fragen nach, manche finden es toll, manche vermutlich auch blöd, andere merken es gar nicht. Dennoch stellt sich mir auch die Frage, ob meine (für manche ungewohnte) Art zu sprechen nicht auch eine Hürde beim Verstehen kann… Mehr zu meinem Selbstverständnis in der Kategorie Über mich.